Ausstellung | KI trifft auf Porträts

Der Künstler Arup J. Paul zeigt ab dem 20. Oktober 2023 im Hamburger Levantehaus großformatige Porträts, die mithilfe eines maßgeschneiderten Datenmodells mit künstlicher Intelligenz generiert wurden. Zu sehen sind 22 Porträts im Stil der analogen Kunstfotografie - vom Busfahrer über die Theater-Schauspielerin bis hin zum Rentner, der sich auf einer Parkbank ausruht. Im Zentrum der Ausstellung stehen dabei die Fragen, wie viel Empathie ein mit einer Maschine erzeugtes Porträt hervorrufen kann und welche gesellschaftlichen Auswirkungen der Einsatz von KI im visuellen
Bereich hat. Auch die Grenzen des klassischen Porträtgenres stellt der Künstler mit der Ausstellung in Frage.

Empathie evozierende Porträts

Realistisch, authentisch und individuell – wie eine Fotografie. Mitten in der Hamburger City in der Mönckebergstraße können Besucher:innen der Passage 22 Charaktere entdecken, die so vielfältig sind wie die Gesellschaft selbst. Jedes Gesicht scheint eine ganz eigene Geschichte zu erzählen, die von den Betrachter:innen entschlüsselt werden will. Doch keines stellt eine real existierende Person dar. Unter Verwendung modernster generativer KI-Technologie und einem eigens
dafür erstellten Datenmodell hat der Künstler Arup J. Paul diese Bildnisse erzeugt.

Gesellschaftlicher Dialog zu generativer KI

“Not A Photograph” beschäftigt sich mit den Möglichkeiten generativer KI-Technologie und
erforscht dabei gleichzeitig ihre Grenzen. Im Angesicht einer sich stetig weiterentwickelnden Welt, in der KI nicht
mehr wegzudenken ist, verbindet “Not A Photograph” Kunst und Technologie zu einem Experiment, das einmal mehr einen Dialog über die gesellschaftlichen Auswirkungen von KI, über Errungenschaften und Risiken ihres Einsatzes im visuellen Bereich anstößt.

Porträts ohne Porträtierte

“Not A Photograph” hinterfragt dabei auch grundlegend den Schaffensprozess eines Porträts, denn anders als in der Fotografie oder der Porträtmalerei fehlen die Komponenten einer Porträtsitzung. Das Motiv, die Umgebung, Werkzeuge wie Kameras, Staffelei, Pinsel und Farben und die Situation, in der sich Künstler und die zu porträtierende Person auf zwischenmenschlicher Ebene näherkommen, fehlen gänzlich. Dem Künstler, der die KI-Maschine gleichsam erstellt und bedient, wird dadurch maximal kreative Freiheit gewährt.

Generative KI-Technologie im Schaffensprozess

Arup J. Paul sagt: „Im digitalen Zeitalter stehen wir an der Schnittstelle von Technologie und Kunst, Pixel und Emotionen verschmelzen miteinander. Mit “Not A Photograph” habe ich ein Experiment gestartet, in dem die Maschine bewusst zum Mitschöpfer wird. Mich haben dabei vor allem zwei Fragen umgetrieben: Wodurch wird unsere Wahrnehmung des “Künstlichen” und “Realen” gesteuert? Wie tief kann “das Herz” einer Maschine das menschliche Herz berühren?“

Vernissage am 20. Oktober 2023

“Not A Photograph” wird vom 20. Oktober bis zum 5. November 2023 im Hamburger Levantehaus zu sehen sein. Am 20. Oktober um 18 Uhr findet eine Vernissage mit dem Künstler statt, zu der die Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist.

Ausstellungslocation

Ausstellungslocation: Levantehaus, Mönckebergstraße 7 20095 Hamburg
Ausstellungsdauer: 20. Oktober bis 5. November 2023

Arup J. Paul

Arup J. Paul ist ein multidisziplinär arbeitender Künstler und Creative Technologist. Er studierte Porträt- und Landschaftsmalerei an der Birla Academy of Art and Culture in Kolkata. In seinem künstlerischen Schaffen experimentiert er zudem mit künstlicher Intelligenz und Augmented Reality, um die Grenzen interaktiver Ausdrucksmöglichkeiten in der Kunst zu erforschen und mit analogen Kunstformen zu verbinden. Er engagiert sich mit seiner Kunst für Nachhaltigkeit, eine inklusive, multikulturelle Gesellschaft und die Integration von innovativen Technologien in der bildenden
Kunst. Seinen Lebensmittelpunkt hat der indische Künstler in Hamburg.